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1341. Oktober 1. Neisse.

kal. Okt.

Vor Heinr. v. Baruth, Propst, u. Apeczco, Breslauer Scholastikus, geistlichen Administratoren des z. Z. erledigten Bresl. Bistums, schließen Mag. Konrad v. Lemberg (Löwenberg), Advokat des Bresl. Konsistoriums, als Prokurator des Komturs u. der Johanniterkommende in Stregun (Striegau) und Herr Walther, Rektor der Kapelle der Aussätzigen daselbst, die durch die Ratmannen u. Bürger gestiftet war [Erste bekannte Erwähnung 1327 März 31; s. Reg. 4632 u. Neuling, Schlesiens Kirchorte, S. 315], einen Vertrag, nach dem der Striegauer Bürgerschaft das Patronats- u. Präsentationsrecht des Rektors zusteht. Der Rektor muß im Hospital täglich Messe lesen; von dem Einkommen aber - auch Legaten u. Stiftungen -, soweit dies von Parochianen der Pfarrkirche entrichtet wird, erhalten die Johanniter ein Drittel [Die Johanniter waren im Besitze der Pfarrkirche; s. Zeitschr. d Ver. f. Gesch. Schles., Bd. 3, S. 216 u. Filla, Chronik der Stadt Striegau, S. 65].

Z.: Herr Peter, Pfarrer v. Crelcov (Krelkau b. Münsterberg), Mag. Joh. v. Grudencz (Graudenz), Johann Guntheri v. Nysa (Neisse), Heinrich Henrici, Laurentius Sobeslai v. Breslau, öffentl. Notare, u. a. Ausgefertigt durch den kaiserl. öffentlichen Notar Johann, Sohn des weil. Günther v. Neisse, Kleriker der Bresl. Diözese, u. mit dessen Notariatszeichen beglaubigt.


Orig. Perg., dessen Besieglung jetzt fehlt, i. Prager Großprioratsarch. Kommende Striegau Nr. 21, moderne Abschr. (v. J. 1926) i. Bresl. Staatsarch. Rep. 135 D 6. Agft bei Wattenbach, Nachträgliches zu dem Aufsatz über Spitäler für Aussätzige i. Schlesien, i. Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. Schles. Bd. 3, S. 216.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.